Die acht Qualitätsmerkmale von Cornerstone

Weltweit hat sich gezeigt, dass gesunde, wachsende Gemeinden bei allen Unterschieden ganz bestimmte Kennzeichen gemeinsam haben. Man nennt diese Kennzeichen die ?Qualitätsmerkmale wachsender Gemeinden”. Eine gesunde Gemeinde kann auch nicht auf ein einziges dieser insgesamt acht Merkmale verzichten. Wichtig sind dabei nicht nur die Hauptwörter ( “Leiterschaft”, “Kleingruppen”,…), sondern ihre genauere Beschreibung ( “bevollmächtigend”, “ganzheitlich”,…). Während die Hauptwörter in allen Gemeinden anzutreffen sind, zeichnen sich gesunde Gemeinden durch die näher bestimmte Arbeitsweise aus.

Jedes Merkmal wird zuerst mit einer allgemeinen Beschreibung kurz erklärt und einem Symbol illustriert. Dann erfährst Du, wie wir in Cornerstone das leben (wollen).

Bevollmächtigende Leiterschaft

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Die Leiter einer Gemeinde (Pastor, Leitungsteam, Hauskreisleiterinnen, etc.) investieren sich in die Menschen in der Gemeinde und dienen ihnen so, dass ihr volles Potential zur Entfaltung kommen kann.

Leiterschaft in Cornerstone ist dienende Leiterschaft. Dieses Dienen bedeutet nicht, für alle Bedürfnisse in der Gemeinde da zu sein, sondern Verantwortung dafür zu übernehmen, dass das volle Potential jedes einzelnen zur Entfaltung kommt. Die Bibel nennt das ?die Heiligen zum Dienst zuzurüsten”. Leiter fördern den Prozess, dass jedes Mitglied zu geistlicher Reife gelangt, eine geistliche Ausrüstung empfängt und bereit wird, Menschen zu lieben. Die Leitung der Gemeinde durch den Pastor geschieht im Zusammenwirken mit dem Gemeindeleitungsteam. Dabei sind für uns entscheidend:

* Visionsvermittlung: die Gemeinde auf Kurs halten

* Delegation: der Gemeinde Verantwortung übertragen

* Dienst: die Gemeinde zu unterstützen und zu ermutigen.

Leiterschaft in Cornerstone, egal in welchem Bereich, ist gekennzeichnet durch diese drei Merkmale. Das ist unser Beitrag zur Auflösung der traditionellen Unterscheidung zwischen sog. Laien und Geistlichen.

Gabenorientierte Mitarbeiterschaft

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Mitarbeiter werden nicht zu Aufgaben überredet, die nicht ihren Gaben entsprechen. Vielmehr werden Aufgaben nach dem Kriterium vergeben, wo Gott den einzelnen Christen begabt hat. So macht Mitarbeit wirklich Spaß, ist effektiver und entspricht Gottes Plan.

Wir verstehen uns als Mitmach- Gemeinde. Jeder darf und soll seine Gaben einbringen. Je mehr dies tun, desto vielfältiger und abwechslungsreicher werden wir Gemeinde erleben. Gott hat jeden Menschen als Original geschaffen. Wir wollen dabei helfen, dass jeder seine individuellen Begabungen und seinen eigenen Persönlichkeitsstil entdeckt und entfalten kann. Das gilt für Männer, Frauen und Kinder gleichermaßen. Fehler sind keine Katastrophen. Sie zeigen vielmehr, dass hier etwas getan wird. Jede/r erfährt Ermutigung und Unterstützung in den praxisorientierten Seminaren im ?Cornerstone- Training- Center” (CTC) und persönliche Begleitung im Coaching.

Wir anerkennen alle Gaben, die der heilige Geist gibt und freuen uns darüber, sie in Aktion zu sehen.

 

Leidenschaftliche Spiritualität

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Es wird Wert darauf gelegt, dass Menschen Jesus persönlich begegnen, etwas von der Freude des Glaubens erfahren und Jahr für Jahr in ihrer Hingabe an Jesus wachsen. Begeisterung und geistlicher Elan werden bewusst gefördert.

Wir erleben Gott als ein leidenschaftliches Gegenüber, der große Sehnsucht nach einer persönlichen Beziehung mit uns hat. Er will die Ewigkeit nicht ohne uns verbringen und will darum auch schon ?hier unten” bei uns sein. Diese leidenschaftliche Liebe Gottes hat unser Leben erfasst. Deshalb erleben wir unseren Glauben an Gott als etwas Leidenschaftliches und zugleich Lebensnahes. Etwas, das sich abhebt und doch nicht abgehoben ist.

Spiritualität- das hat sehr viel mit dem ?heiligen Spiritus” zu tun, dem heiligen Geist. Der ist ja bekanntlich seit dem Geburtstag der christlichen Kirche (Pfingsten) jedem Christen zugänglich. Ein Leben als Christ ohne den heiligen Geist käme dem Versuch gleich, ohne Sprit Auto zu fahren. Entsetzlich anstrengend. Der Geist Gottes macht Spiritualität leidenschaftlich. Wir sagen ?Ja” zum heiligen Geist.

Das bedeutet konkret auch: ich selbst sein dürfen, mündiges Christsein, das Leben genießen können, inspirierendes Gebetsleben, Erfahrungen mit dem übernatürlichen Wirken Gottes, eigenständiges Denken, Liebe zu Gott und den Menschen, Leben mit den Gaben des Geistes,…

Zweckmäßige Strukturen

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Strukturen werden nicht als Selbstzweck gesehen, sondern es wird radikal gefragt: Wie nützlich sind sie für den Aufbau unserer Gemeinde heute? Was für diesen Zweck nicht nützlich ist, wird abgeschafft oder zumindest geändert.

Die Vorteile einer Familie (z.B. Schutz, Spaß, Ergänzung, Charakterschulung, Zuhause,…) können wir nicht genießen, wenn Verbindlichkeiten, Arbeitsteilung, äußere Rahmenbedingungen das Leben nicht strukturieren würden.

Strukturen sind natürliche Gesetzmäßigkeiten, die das Leben transportieren. Das geistliche Zusammenleben der Cornerstone- Familie braucht auch ein nüchternes Nachdenken über Strukturen, die das Leben fördern und nicht behindern. Unsere Gemeindephilosophie gibt uns eine klare Richtung vor. Strukturen sind dann zweckmäßig, wenn sie dieser Richtung dienlich sind.

Bei unseren regelmäßigen Visions- und Strategietreffen fragen wir uns selbstkritisch:

Was ist der spezifische Auftrag unserer Gemeinde?

Mit welcher Strategie wollen wir ihn erreichen?

Welche Organisationsformen sind dafür am geeignetsten?

Was müssen wir ausbauen, was abschaffen, was ändern oder neu einführen?

Als notwendig haben sich auch Analysen und Check-ups der einzelnen Arbeitsbereiche erwiesen.

Inspirierender Gottesdienst

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Es wird nicht an das schlechte Gewissen der Christen appelliert, ihrer Sonntagspflicht Genüge zu tun. Vielmehr ist der Gottesdienst eine inspirierende Erfahrung, die sie nur ungern missen möchten. Sie erleben, wie Gott im Gottesdienst wirkt, und hören, wie er im Alltag eingreift und Menschen froh macht.

Cornerstone- Gottesdienste: Zentral. Live. Ungeschminkt. Und immer eine gute Adresse.

Wir wollen einen Gottesdienst, der Spaß macht und eine entspannte Atmosphäre verbreitet. Es darf gelacht, aber auch geweint werden. Manchmal ist es sehr leise, um zur Ruhe zu kommen. Manchmal ist es laut, wenn beim Après (Kaffee, Snack,…) Beziehungen gepflegt werden oder die vielen Kinder für ganz natürliche Beschallung sorgen. Gottesdienst ist wie Einatmen, damit uns während der Woche die Luft nicht ausgeht.

Wir wollen in allen Bereichen zeitgemäß kommunizieren:

In der Predigt wird auf tatsächliche Fragen und Bedürfnisse eingegangen, wird die Bibel für uns heute verständlich gemacht, wird auf Alltagsbezogenheit Wert gelegt, wird man überrascht feststellen ?Ich komme darin vor. Das hilft mir weiter. Hier darf ich Mensch sein.”

In der Musik: im Singen feiern wir Gott und wollen ihm Komplimente machen. Lobpreis spiegelt die Freude wider, die wir an Gott haben. Lobpreis ist ehrlich, ungezwungen, charismatisch, bodenständig.

In der Gestaltung: kreative Elemente sorgen immer wieder für Überraschungen, Witz, Betroffenheit und Auflockerung.

Ganzheitliche Kleingruppen

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Sie werden nicht als ?gemeindl. Subkultur” gewertet, sondern als kleinste Zelle gemeindl. Lebens. Kleingruppen sind darauf ausgerichtet, dass den Bedürfnissen derer, die dazugehören, ganzheitlich begegnet wird.

Die große Stärke unserer Kleingruppen ist Gemeinschaft. Nach außen einladend offen, nach innen persönlich vertrauensvoll.

Der Schwerpunkt sind Beziehungen. Das drückt sich in Familienatmosphäre und in gegenseitiger Hilfe in jeglichen Lebensbereichen aus. Es geht aber auch um das Gemeinsame: Singen, Bibellesen, Gespräch, Beten, Hören auf Gott, Erfahren des heiligen Geistes.

Die Formen richten sich nach den Mitgliedern und ihren Bedürfnissen. Um möglichst vielen, aber dennoch dem Einzelnen gerecht werden zu können, streben wir Vervielfältigung der Gruppen an.

Das Ziel unserer Kleingruppen ist die Befähigung für das Christsein im Alltag.

Bedürfnisorientierte Evangelisation

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Es wird sensibel gefragt, was die größten Bedürfnisse in meinem Umfeld sind, und wie die Gemeinde darauf eingehen kann. Christen werden ermutigt, ihre natürlichen Kontakte zu Nichtchristen als Möglichkeiten zu sehen, durch die Gottes Liebe viele Menschen erreichen kann.

Wir sind davon überzeugt, dass alle Menschen Gott wichtig sind. Er nimmt sie ernst und liebt sie. Wir sind auch davon überzeugt, dass alle Menschen Gott brauchen. Wir Menschen sind dazu geschaffen, Gottes Freunde zu werden.

Unser Wunsch ist es, dass durch unser Reden und Handeln Gottes Liebe zu den Menschen kommt und sie die Einladung zu einem Leben mit Gott annehmen. Dabei achten wir die Würde und Eigenständigkeit jedes einzelnen. Wir wollen Menschen nicht als christliche Besserwisser begegnen, sondern als hilfsbereite Gesprächspartner. Wir fragen: ?Gibt es irgendetwas, das ich für dich tun kann?”, und meinen das auch so. Das haben wir übrigens bei Jesus gelernt.

Programme und Veranstaltungen haben wir nur, wenn sie unsere Beziehungen zu Menschen nachweislich unterstützen und den Bedürfnissen von Menschen in unserem Umfeld entgegenkommen.

Weil die Menschen Gott wichtig sind, sind sie uns auch wichtig.

Wir sind davon überzeugt, dass die Gründung von neuen, gesunden und in die Kultur eingebetteten Gemeinden einer der effektivsten Wege ist, Menschen in unserem Land zu einem Leben mit Gott einzuladen.

Liebevolle Beziehungen

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Wir legen Wert darauf, dass Liebe ganz praktisch erfahrbar wird. Sie wird als ?konkrete Frucht des Glaubens” verstanden und damit als etwas, was nach außen drängt und sichtbar wird. Die Christen arbeiten daran, immer mehr in der Liebe zu wachsen.

Wir verstehen Liebe als einen bewussten schöpferischen Akt der Zuwendung zu einem Menschen, um ihm im Namen Jesu zu helfen oder eine Freude zu machen, ohne dafür Bedingungen zu stellen.

Wir legen Wert auf Beziehungen und offene Gemeinschaft, um so dem Bedürfnis nach menschlicher Nähe gerecht zu werden. Das zeigt sich in gemeinsamen Unternehmungen, Gastfreundschaft, ehrlichem Umgang, gegenseitiger Achtung, Lachen und Weinen und in der Bereitschaft, Konflikte anzusprechen und zu bewältigen. Unsere Gemeinschaft soll ein soziales und seelisches Erholungsgebiet sein. Das beinhaltet auch das Gesundwerden von leidvollen Erfahrungen und religiösem Missbrauch.

Weil Gott uns bedingungslos liebt, verpflichten wir uns auch, dass jede/r Liebe, Annahme und Vergebung erfährt.